2008 verwüstete der tropische Wirbelsturm „Nargis“ die Küstenregionen Myanmars. Dieser schreckliche Zyklon, der zu den 10 folgenschwersten Stürmen seit der Wetteraufzeichnung zählte, fegte mit über 220 km/h über das Irrawaddy-Delta und zerstörte dort alles.
Rund 140.000 Menschen verloren ihr Leben. Viele, die den Zyklon überlebten, ertranken beim anschließenden Hochwasser, unzählige Waisenkinder blieben alleine zurück.
Durch die Katastrophe wurden nicht nur die meisten Gebäude (93% aller Schulen) und die Infrastruktur zerstört, sondern auch hunderttausende Nutztiere getötet.
Fassungslos verfolgten wir die Berichterstattung aus Myanmar, viele von uns haben spontan geholfen und gespendet.
Nach anfänglichen Schwierigkeiten, die Straßen waren überflutet, die meisten Boote zerstört und die Regierung hatte Angst, die vielen Helfer ins Land zu lassen, konnte den Überlebenden endlich geholfen werden.
Mir selbst haben dort helfende Ärzte von Interplast, die ich bis dahin unterstützt hatte, geraten, beim Wiederaufbau von Schulen zu helfen.
Nach einem Jahr zogen die meisten Hilfsorganisationen weiter, denn es gab irgendwo auf der Welt eine neue Katastrophe, neue Hilfsbedürftige.
Wir blieben. Nicht nur weil wir keine halbfertigen Bauruinen hinterlassen wollten, sondern weil wir die Menschen mit all ihren Problemen vor Ort persönlich kennen gelernt haben.
Wichtig ist die Hilfe zur Selbsthilfe, armen Menschen darin zu stärken ihr Leben selbst in die Hand zu nehmen.
Die Erfahrung zeigt, dass eine ernst gemeinte „Hilfe zur Selbsthilfe“ oftmals die beste Hilfe ist, die wir leisten können. Selbstverständlich können wir nicht überall und jedem helfen. Gemeinsam versuchen wir aber so viele Menschen wie möglich zu erreichen.“